DIN EN 13637:2015-12 Schlösser und Baubeschläge
Elektrisch gesteuerte Notausgangsanlagen für Türen in Fluchtwegen – Anforderungen und Prüfverfahren
Definition DIN EN 13637:2015-12 Schlösser und Baubeschläge
Die DIN EN 13637:2015-12 Schlösser und Baubeschläge – Elektrisch gesteuerte Notausgangsanlagen für Türen in Fluchtwegen – Anforderungen und Prüfverfahren definiert, wie Schlösser und Beschläge an Fluchttüren elektrisch angesteuert werden müssen.
Die elektrische Notausgangsanlage soll die elektrische Bedienung und Steuerung von Notausgängen ermöglichen.
Hauptkomponenten der Notausgangsanlage nach DIN EN 13637
Eine Notausgangsanlage gemäß DIN EN 13637 besteht mindestens aus einer Steuerung, einer Nottaste und einer elektrischen Verriegelung nach dem Ruhestromprinzip, wobei sie stromlos offen ist.

Notausgangsanlagen nach DIN EN 13637 aus Baugruppen
Diese Europäische Norm behandelt nicht nur Notausgangsanlagen, die insgesamt durch einen Hersteller gefertigt und auf den Markt gebracht wurden. Sie behandelt auch Notausgangsanlagen, die aus Baugruppen zusammengebaut werden.
Die Baugruppen werden dabei durch mehr als einen Hersteller gefertigt und nachfolgend in einem Vorgang als sog. Montagesätze veräußert.
Anwendung in einer Notfallsituation
Notausgangsanlagen, auch elektrisch gesteuerte Notausgangssysteme oder Notausgangsverschlüsse genannt, sind für Gebäude vorgesehen, in denen bei einer Gefahrensituation keine Panik zu erwarten ist.
Die Fluchttüren sind also für eine Anwendung in einer Notsituation bestimmt, in der die Betroffenen über ihre Anwendung Bescheid wissen.
Für Paniksituationen wären elektrisch gesteuerte Paniktüranlagen nach DIN EN 13633 vorgesehen.
Die Norm gilt nur für elektrische Notausgangsanlagen
Es ist zu beachten, dass die DIN EN 13637 keine mechanisch zu betätigende Notausgangsanlagen für Notausgangstüren behandelt, sondern nur Elektrische.
Mechanische Notausgangsanlagen liegen im Geltungsbereich der DIN EN 179 Schlösser und Baubeschläge – Notausgangsverschlüsse mit Drücker oder Stoßplatte für Türen in Rettungswegen – Anforderungen und Prüfverfahren.
Eignung für Feuerschutz- oder Rauchschutztüren
Die Eignung einer Notausgangsanlage für den Einsatz an Feuerschutz- oder Rauchschutztüren wird durch eine Feuerwiderstandsprüfung nach DIN EN 1634-1 geprüft.
Diese Norm beinhaltet die Anforderungen an die Feuerwiderstandsprüfungen und Rauchschutzprüfungen für Türen, Tore, Fenster, Abschlüsse und Baubeschläge – Teil 1: Feuerwiderstandsprüfungen für Türen, Tore, Fenster und Abschlüsse.
Einbau einer Notausgangsanlage oder Paniktüranlage
Türen in Flucht- und Rettungswegen, oder auch in Fluchtwegterminals, müssen bestimmte Anforderungen erfüllen.
Ob nun Notausgangsverschlüsse nach DIN EN 179 oder Panikverschlüsse nach DIN EN 1125 in den Türen verbaut werden sollen, ist im jeweiligen Brandschutz- und Fluchtwegekonzept zu nennen.
In beiden europäischen DIN Normen ist festgelegt, dass die Bauarten der Türverschlüsse als Einheiten geprüft und in Verkehr gebracht werden.
Anforderungen an Notausgangsanlagen
Dabei legt die europäische Norm genaue Anforderungen an die Herstellung, die Gebrauchstauglichkeit sowie an die Prüfung von elektrisch gesteuerten Notausgangsanlagen für Fluchttüren fest.
DIN EN 179 verweist auf die DIN EN 13637
Als Merkregel gilt, dass wenn Fluchttüren in Fluchtwegen und Rettungswegen zusätzlich mit Elektrobauteilen abgesichert werden, verweist die DIN EN 179 auf die DIN EN 13637 für elektrisch gesteuerte Notausgangsanlagen.
Die DIN EN 1125 wiederum verweist auf die DIN EN 13633 für elektrisch gesteuerte Paniktüranlagen für Türen in Rettungswegen.
Die EltVTR wird abgelöst
Die aktuell noch gültige Richtlinie über elektrische Verriegelungssysteme von Türen in Rettungswegen (EltVTR) soll durch die DIN EN 13637 abgelöst werden.
Die europäische Norm DIN EN 13637 basiert auf der EltVTR.
DIN EN 13637 als Verbesserung zur EltVTR
Der Grund dafür ist, dass die EltVTR die elektrische Verriegelung zusätzlich zur mechanischen Zuhaltung bei Rettungswegtüren umfasst.
Die DIN EN 13637-Norm hingegen beinhaltet neben diesen Regelungen auch die Kombination der elektrischen Verriegelung und der mechanischen Zuhaltung.
Dadurch werden ganz neue Möglichkeiten mit ein oder zwei zulässigen Betätigungen erschaffen. So kann zum Beispiel eine Nottastenfunktion in eine Druckstange integriert werden.
Zusätzliche Funktionen für die Notausgangsanlage
Der elektrisch gesteuerten Notausgangsanlage lassen sich mehrere Funktionen hinzufügen, sodass der Notausgangsverschluss für Türen in Fluchtwegen intelligenter wird: